Jonathan ist bei uns in der Familie gut angekommen. Und seitdem läuft vieles viel runder und besser, dafür bin ich unendlich dankbar! 
Das „Homeschooling“ ist so überhaupt nicht meins und so kann ich hier gar nicht zum Ausdruck bringen, wie erleichtert ich über seine Hilfe bin.
Gestern haben wir einen neuen „Zuhause-Stundenplan“ gemacht. Struktur ist alles … aber das geht ja gerade allen Eltern so. Die besondere Herausforderung liegt in den spanischsprachigen Hausaufgaben, indem doch einfach viel Hilfe benötigt wird aber auch in den anderen Fächern, wie zum Beispiel Deutsch, brauchen beide Unterstützung. 
Leider ist noch überhaupt nicht klar, ob dieses Schuljahr überhaupt noch Schule in der Schule (nett gesagt, oder?) stattfinden wird. Das Schuljahr geht in Peru von März bis Weihnachten. Da die Schulen bei bereits 13 Coronafällen landesweit alle komplett geschlossen wurden, lässt uns vermuten, dass sie auch nicht so schnell wieder öffnen. Der Schuldirektor, und das Lehrerkollegium legen sich mächtig ins Zeug und haben jetzt erreicht, dass zumindest Schulmaterial verteilt werden darf. Ein hartes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt und dafür danken wir ihnen sehr. 
Jonathan hat sich gut in die Familie eingegliedert und es ist einfach schön, ihn bei uns zu haben. Wir arbeiten, spielen, kochen und lachen zusammen. Wir machen zusammen Lagerfeuer, Aufräumaktionen, schauen Filme und singen zusammen Lobpreislieder. Er ist uns Lernhelfer, Bruder, Sohn, Freund … Das ist schön und bereichernd.

Während in Deutschland seit Montag Maskenpflicht ist, gilt dies bei uns schon seit einiger Zeit. Wir haben uns schon (fast) daran gewöhnt. Beim Einkaufen im Markt muss man zusätzlich Handschuhe tragen. Neu ist, dass seit dieser Woche auch das Militär in Curahuasi ist. Mit ihren großen Gewehren geben sie ein respekteinflößendes Bild ab.

In der Klinik haben wir den ersten Coronafall. Ein LKW-Fahrer aus Lima. Das Team hat gut reagiert und man hat gemerkt, dass die vielen Schulungen gefruchtet haben. Der Patient ist bereits auf dem Weg der Besserung und ist stabil. 
Einen Tag zuvor war ich noch als „Übungspatient“ erschienen. Ich habe mein ganzes Schauspieler-Talent an den Tag gelegt und so haben mir die Krankenschwestern meine Atemnot und Covid-Erkrankung abgenommen. Fachmännisch wurde ich sofort über den Sondereingang auf die Isolierstation gebracht und mit Sauerstoff versorgt. Als sie mir die Infusion legen wollten, wurde das ganze als Übung aufgelöst und alles bis ins Detail besprochen. Die Schwestern hatten sich perfekt verhalten und nur ganz kleine Anpassungen mussten vorgenommen werden. Eine gute Übung für den Ernstfall.

Susi als „Übungspatient“

Emil und Anton geht es weiterhin gut. Wieder können wir nur dankbar sagen, dass sie sich tapfer schlagen und wirklich tolle Ideen haben. Langweilig wird ihnen nicht, auch wenn vor allem Anton der Kontakt zur Nachbarschaft und Freunden sehr abgeht. 

Gottesdienst Zuhause
Film schauen mit Popcorn
1000 genähte Überschuhe für die Isolierstation
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