Markus

(Stand: März 2020)
3 Monate werktäglich Sprachschule in Cusco, danach 2 Monate 2x die Woche in Curahuasi. Jeder der mich kennt, weiß, wie wichtig mir Sprache ist. Humor, Situationskomik, schnelle Kommentare, kurze Unterhaltungen, tiefe Gespräche … alles musste warten und das war echt hart. Auch fehlte mir eine bedeutende Eigenschaft: unperfekt und arglos in Kommunikation zu treten, Souveränität über Bord schmeißen des allgemeinen Lernens wegen. Vokabeln pauken, Grammatik lernen, Prüfung ablegen und bestanden haben und … große Fragezeichen in Curahuasi. Sprechen? Holprig. Verstehen? Bitte was!

1,5 Jahre später spreche und lache ich, teile mein Leben, meine Erfahrungen und Gedanken mit meinen peruanischen Kollegen, Patienten, Wegbegleitern und Freunden. Nicht fehlerfrei … aber mit Herz und Liebe. Und Mut zur Lücke.

Im Hospital arbeite ich als Osteopath und als Vertretung der Pflegedienstleitung. Behandlungen in meinem „consultorio“ oder in der „emergencia“, Büroarbeit und Fortbildungen. Hand in Hand in einem super Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und den „Menschen“ drumherum. Es ist ein Traum. Anstrengend bis Weilen, manchmal bis an die Grenzen, gesät mit Überstunden … doch die Ernte ist zweifelslos der Hammer. Es ist als gibt man und erhält quasi im selben Moment x-mal zurück. Klar ist es eine Herausforderung! Und die Kultur? Auch! Unterschiedliche Verhaltens- und Denkweisen, verschiedene Gewichtungen der bedeutenden Lebensinhalte und –ziele, andere Kommunikationsweise … ein unglaublicher Pool an Möglichkeiten, zu lernen, sich etwas herauszupicken und sich zu verändern. Wohlgemerkt für BEIDE Parteien. Deutsche und peruanische. Und das alles unter dem Schirm Gottes, was für ein Privileg!

(Stand: bei Ausreise / August 2018)
Menschen, die den Mut, das Ur-Vertrauen und den Segen haben in die Welt zu gehen, zu reisen, zu geben und zu wirken, faszinierten mich schon immer. Als ich meine Susi kennenlernen durfte, stand mir genau so ein Mensch gegenüber: mutig, erfahren, ruhend und liebevoll…mit insgesamt 2 Jahren Argentinien-Erfahrung und gerade erneut auf dem Sprung, für mindestens ein halbes Jahr Peru, Bolivien, Argentinien und Ecuador zu bereisen. Mit Rucksack. Mit einer lieben Freundin, Petra. Das war im Sommer 2002.
Immerhin konnte ich bis dato 1 Woche Familienurlaub im Bayrischen Wald 1986 aufweisen. Gut noch 2 Wochen Ibiza. All inclusive, Hotel, Strand. Mut? Ur-Vertrauen? Aber Segen!
Ich bin Krankenpfleger, Rettungssanitäter, Ergotherapeut und zertifizierter Osteopath. Zusammengerechnet sind das 11 Jahre Ausbildung. Teils nebenberuflich. Als Ehemann und Vater, als Freund, Sohn, Bruder, Enkel, leidenschaftlicher Musiker.
Ich habe die Ehre auf der Intensivstation Menschen begleiten zu dürfen, die in der schlimmsten Krise ihres Lebens schweben. Manchmal bis in den Tod. Oft in ein anderes verändertes Leben hinein. Ich sehe täglich meine Kinder, wie sie die Welt entdecken, wie sie uns als Eltern genießen und brauchen. Wie sie uns täglich zeigen, wer sie sind, was ihnen lieb und teuer ist und woran wir noch gemeinsam wachsen werden. Ich habe eine traumhafte, mutige, tapfere und schöne Frau…gesegnet? Oh ja, ich fühle mich sehr gesegnet und dafür bin ich unendlich dankbar. Und diese tiefe Dankbarkeit und das Vertrauen in Gott möchte ich nach Curahuasi tragen. Als Stütze und Kraftquelle meines Wirkens, Gebens und Tuns, zusammen mit meiner Familie. Zusammen mit allen anderen Missionaren und Peruanern. Zusammen mit und durch EUCH. Danke dafür.


Susi

(Stand: März 2020)
Was hat sie vor allem im ersten Jahr alles geleistet, damit wir als Familie in Peru gut ankommen und wurzeln konnten. Behördengänge, Schulanmeldungen, Gespräche und Verhandlungen mit Vermietern, Telefonate etc.
Klar waren wir mit dabei, aber anfangs ohne Sprachkenntnisse und Erfahrung. Susi hat alles geregelt und wir sie bewundert. Was für eine Frau!

Und jetzt?
Mit ihrer Umsichtigkeit, Fürsorglichkeit, Verlässlichkeit und einem besonders liebevollen Wesen ist sie ein wertvoller Mensch, Hafen und eine wichtige therapeutische Säule für das Hospital und die Schule geworden. Das hieß jedoch zuvor: Neuaufbau eines nie dagewesenen Berufsbildes und dringend benötigte Therapiemöglichkeit für DIOSPI SUYANA. Kurze Dienstwege, enge Zusammenarbeit mit einem professionellen Team aus Kinderärzten, Psychologen, Therapiekollegen und Lehrern, mittlerweile durch zahlreiche Spenden gewonnenes Therapiematerial und last but not least, anvertraute Patienten … was will man mehr?

DIOSPI-Dorfeinsätze begleiten, Hausbesuche machen, Patienten unterstützen! Ja, das ist Susis Welt! Eintauchen dort, was der Rest von uns fast nicht kennt … das Zuhause der Patienten, die Not und das Leid vor Ort. Ergotherapie ist eben doch nicht nur eine normale Profession … es ist tiefe Hingabe und Hilfeleistung manchmal an der Wurzel!

(Stand: bei Ausreise / August 2018)
Susi ist unsere Reise-Erfahrung in Person. Ob Argentinien, Bolivien, Peru, Ecuador, USA, Israel oder Länder in Europa. Zu reisen und Kontakte zu den Menschen sind Kraftmomente. Und immer mit im „Gepäck“ ein tief verwurzelter christlicher Glaube bei der Mitarbeit in einem Gefängnis in Bolivien, in der Näherei einer christlichen Gemeinschaft in Argentinien oder als „Pilgerreisende“ in Israel. Oder einfach Zuhause in unserer Gemeinde als Gottesdienstmitarbeiterin.
Als Ergotherapeutin arbeitet sie mit Kindern in einem Integrationskindergarten, sowie in verschiedenen Altenheimen. Eben die gesamte Zeitspanne des Lebens, innerhalb von 2 Arbeitstagen!
Im Sommer 2017 hat Susi von einer Freundin von Diospi Suyana gehört. Von diesem göttlichen und visionären Wunder. Von unglaublich mutigen Menschen, von Glaube, Liebe, Hoffnung. Und von einer faszinierenden und ebenso funktionierenden Tatsache. Vom „Wunder in den Anden“. Ein neuer Hafen für uns?
Denn mit ihrer Umsichtigkeit, Fürsorglichkeit, Verlässlichkeit und einem besonders liebevollen Wesen ist sie ein wertvoller Mensch, Hafen und Boot, mit dem man gerne zusammen ist, Lebenszeit erlebt und die Zukunft teilt. Ja! Ein neuer Hafen für uns!


Emil

(Stand: März 2020)
Emil ist 11 Jahre alt und büffelt in der 5. Klasse des DIOSPI SUYANA COLLEGIO hier in Curahuasi.

Seitdem wir in Peru leben, hat Emil eine große Veränderung vollzogen. Anfangs benötigte er enge elterliche Unterstützung bei den ersten Schritten der Eingewöhnung in die Schule, bei den ersten Kontaktknüpfungen etc. Doch nach circa 6 Monaten ging auch seine „Blüte“ auf, so dass schulische und private Sozialkontakte tag ein, tag aus bei uns zuhause sind. Somit ist es für uns schön mitanzusehen, wie sein Mut, sein Drang nach vorne und schulische Leistungen ihn Kraft, Begeisterung und Selbstvertrauen geben. Auch seine Lehrerin schätzt seine besonnene und entspannte Art sehr und ist von seiner Entwicklung super begeistert. Im Alltag zeigt sich besonders, wie er „Verantwortung“ als großer Bruder übernimmt, mit seinen peruanischen Freunden redet, lacht und Zeit verbringt, Tiere entdeckt, Downhillfahren oder neue Fahrradsprungrampen aus Steinen, Erde und Matsch baut. Zusammenfassend ein unglaublicher Entwicklungsgewinn für ihn, hier sein zu können.


Anton

(Stand: März 2020)
Anton ist 9 Jahre alt und besucht die 3. Klasse des DIOSPI SUYANA COLLEGIO hier in Curahuasi.

Mit seinem ausgesprochen offenen und sozialen Wesen fiel ihm die Integration innerhalb der peruanischen Kultur sehr leicht, was enorm dazu beitrug, die spanische Sprache irrsinnig schnell zu lernen. Er liebt es mit Menschen zusammen zu sein, ob Familie, Freunde, Nachbarn, Kirchengemeinde oder in der Schule. Gemeinschaft gibt ihm Kraft und Lebendigkeit und darin hat er auch seine sozialen und fürsorglichen Stärken. Sonntags schlendert er über den hiesigen Markt, kauft Blumen, Früchte und Gemüse ein, hält hier und da sein „Schwätzchen“ und ist als superblonder Gringo stets eine kleine Attraktion.

Mit seinen peruanischen und deutschen Kumpels findet man ihn begeistert beim Downhillfahren, worin er auch schon ein Wettrennen bestritten hat. Rundum ein wohl gedeihendes, mutiges, knuffiges und vielseitiges Pflänzchen.