In Peru haben wir uns so manche Angewohnheiten angeeignet, die in Deutschland etwas merkwürdig scheinen. Zum Beispiel schütteln wir unsere Kleider und Schuhe vor dem Anziehen erst einmal kräftig aus. Der Grund: giftige Spinnen oder Skorpione können sich darin verstecken. Mein Mann ist eigentlich ein Meister in dieser Vorsichtsmaßnahme, doch gestern war er etwas nachlässig. Da er noch vor dem normalen Dienstbeginn eine wichtige Besprechung mit der Leitung des Intensivpflegeteams hatte, war er etwas in Eile. Wer meinen Mann kennt, weiß, dass die frühen Morgenstunden nicht seine stärkste Zeit ist. Schlaftrunken und in Eile, mit den Gedanken wohl schon bei der Besprechung, vergaß er das Ausklopfen seiner Schuhe. Als er in die Küche kam, bemerkte er ein komisches Gefühl, welches ihn schlagartig wach werden ließ. Hastig zog er seine Schuhe wieder aus: eine ziemlich große, haarige Spinne fiel auf unseren Küchenboden. Welch ein Schreck! Wie hat diese dicke Spinne zusammen mit dem Fuß in den Schuh gepasst? Sie wurde nicht einmal zerdrückt. Spinnenbisse können in Peru nicht unerheblich sein. Es kann zu starken Schmerzen, Nekrosen (Absterben der betroffenen Hautstelle) oder gar zu Lähmungserscheinungen kommen.
Gott sei Dank hat diese Spinne ihn nicht verletzt.