Pachamanca ist ein Gericht, welches ursprünglich bei der Feldarbeit zubereitet wurde. Am Mittwoch haben wir in unserem Garten das traditionelle Essen hergestellt. Der Pachamanca Meister bereitet diese sonst für eine ganz andere Liga vor: nämlich für die hohe Schicht in Lima. Gut, dass er der Papa meiner Freundin ist. Ursprünglich hat der Familienvater nach einer Möglichkeit gesucht, seine Familie finanziell über Wasser zu halten und seinen 4 Töchtern eine gute Schulbildung zukommen zu lassen. Inzwischen ist er in Lima weit bekannt und macht seine Pachamanca sogar für die Starköche der Hauptstadt.

Für die Pachamanca wird ein Erdloch ausgehoben und mit gut ausgewählten Steinen ausgelegt. Auf einem Gitter werden weitere Steine gelegt, die so erhitzt werden sollen. Jeder einzelne Stein wurde zuvor genau ausgesucht, seiner Bestimmung zugeführt und gereinigt. Allein diese Vorbereitungen haben einen halben Tag gedauert. 

Durch das Feuer werden die Steine erhitzt. Diese bekommen dann unterschiedliche Farben. Die ganz heißen Steine sind weiß. Nur mit einer Zange können sie nun vom Gitter genommen werden und auf ein extra vorbereitetes Steinbett gelegt werden.

Vom Feuer ist nur noch Asche und Glut übrig. Jetzt werden die zuvor sorgfältig vorbereiteten Speisen in einer genau abgestimmten Reihenfolge auf die Glut gelegt: zuerst Süsskartoffeln, Kochbananen und Kartoffeln. Die Glut ist nun nicht mehr zu sehen. Mit einer heißen Steinschicht wird die erste Lage abgedeckt.

Nun folgen das eingelegte Schweinefleisch und Hühnchen, Ananas und große Bohnen. Alles wird wieder mit heißen Steinen bedeckt. 

Nach einem Bett aus Maisblättern folgen jetzt Mais, Äpfel, Birnen, ein Tontopf mit Käse und außen herum „Umitas“, eine in Maisblätter gefüllte süße Maisspeise. 

Mit „Alfalfa“ deckten wir alles zu. Ein Leinentuch wird über den gesamten Berg gelegt und nun mit Erde bedeckt. Es darf kein Rauch mehr entweichen. 

Nach ca. 1 Stunde 45 Minuten wird die Pachamanca geöffnet. Alles ist am perfekten Garpunkt zubereitet und hervorragend gelungen und keiner der 40 Gäste bleibt hungrig.

Ein herzliches Dankeschön an Vannias Vater, der diese Kunst in seiner Perfektion wirklich beherrscht.

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