Gestern ging ich zur Arbeit, als ich zwei Menschen sah, die gerade frühstückten. Ihr vom Ruß geschwärzter Topf stand auf Steinen über einen kleinen Feuer. Neugierig näherte ich mich und unterhielt mich mit den freundlichen Quechuas.
Sie kommen aus Andabaylas. Mit zwei Mototaxis sind sie über 7 Stunden durch die Anden gefahren. Dabei mussten sie 3 Pässe überqueren, die über 4000 Meter hoch sind. Durch die medizinische Notwendigkeit haben sie eine Fahrerlaubnis erhalten. Ihre Mutter wurde bei uns im Krankenhaus operiert. Eine Woche muss sie noch auf Station bleiben, bevor sie sich sich auf den Rückweg machen kann. Die Angehörigen haben kein Geld, um im Hotel zu übernachten. Sie schlafen in ihrem Mototaxi und kochen mitgebrachte Erzeugnisse ihres Ackers; ihre Wäsche waschen sie bei uns im Fluss. Dennoch wirken sie keineswegs verzweifelt oder traurig. Sie sind dankbar, dass sie in unserem Hospital Hilfe bekommen.