Vor genau 16 Tagen durfte ich dabei sein, als meine Freundin ihr Töchterchen auf die Welt brachte (genau genommen kam ich eine halbe Minute zu spät … aber wollen wir Mal nicht so sein…).
Vorgestern kam das kleine Mädchen ins Krankenhaus Diospi Suyana, denn sie musste sich die ganze Nacht übergeben. Schnell war ein schlimmer Verdacht bestätigt. Das 14 Tage alte Baby hatte plötzlich einen Darmverschluss. Der Darm hatte sich verdreht. Hier im Krankenhaus gibt es leider keine Kinderchirurgie. Eine OP schien aber unumgänglich. Trotz intensiver Suche ließ sich kein Krankenhaus in Cusco (2,5 Stunden entfernt) finden, welches das Baby aufnehmen konnte/wollte. Alle waren verzweifelt. Alle haben für das Baby gebetet. In der Klinik war es mit Sauerstoff, Infusion und Magensonde versorgt. Die Eltern waren verzweifelt! Selbst falls man einen OP-Platz finden würde, sind viele regionale peruanische Krankenhäuser hygienisch gesehen zum Teil katastrophal. Ich bin in der Früh zu meiner Freundin gegangen, um sie etwas zu unterstützen, ihr ein Nutella-Frühstück zu bringen und um ihr beizustehen. Morgens wurde nochmal ein Ultraschall gemacht. Immer noch war der Darm zu. Aber Gott sei Dank waren die Blutwerte etwas besser (der Wert der angibt, wie der Darm durchblutet ist). Die Gefahr, dass ein Stück Darm abstirbt daher geringer. Zudem wurde mit der deutschen Versicherung Kontakt aufgenommen, ob diese eine evtl. Verlegung per Hubschrauber bezahlen würde. Dann die Nachricht, dass ein Kinderchirurg nach Curahuasi kommt. Der Vorteil: keine Verlegung notwendig. Sie müssen nicht in ein anderes peruanisches Krankenhaus und die Anästhesie (ein wichtiger Teil der OP der ca. 50 % vom OP-Erfolg ausmacht), kann unser guter Anästhesist und zugleich Kinderarzt machen, der gerade für ein paar Wochen aus Deutschland da ist. Dennoch ist die grundsätzliche Ausrichtung unserer Klinik für Erwachsene. Die geplante OP wurde dann auf 14:30 / 15 Uhr angesetzt. Die Eltern des Babys baten Magge zudem, ob er mit osteopathischen Techniken nach ihr gucken könnte. Am besagten Morgen stellte er die entsprechenden und erlernten Techniken für diese Situation zusammen, betete lange in seinem Consultorio und behandelte nach dem oben genannten Ultraschall die Kleine 25 Minuten lang.
Alle Missionare beteten. Und dann begann das Wunder. Zuerst setzte die kleine Maus Stuhlgang ab. 1 Stunde vor der OP sollte ein erneutes Röntgen mit Kontrastmittel stattfinden. Und das Wunder war geschehen! Der Darm war frei durchgängig! Eine OP nicht mehr notwendig!!! Unfassbar!
Auch der aus Cusco bereits angereiste Kinderchirurge war begeistert und konnte bestätigen, dass eine OP nicht mehr nötig sei.
Weinend hab ich meine Freundin und das Baby in die Arme geschlossen! Alle im Krankenhaus haben gestrahlt und vom Wunder erzählt! Alle waren so erleichtert. Ich ließ es mir nicht nehmen, gleich zu meinem Mann zu eilen und auch ihn in die Arme zu schließen. Seine Arbeit ist so großartig!
Viele Missionare haben sich getroffen, um gemeinsam Gott zu danken für dieses Wunder!