Hier ein kleines Update wie die Situation bei uns gerade ist:
Offiziell ist die Quarantäne beendet. ALLERDINGS dürfen Kinder das Haus weiterhin nur 30 Minuten im Umkreis von 500 Metern verlassen. Sonntags ist absolute Ausgangssperre, wochentags müssen wir um 22 Uhr Zuhause sein (bis vor kurzem war es noch 20 Uhr). Großveranstaltungen wie zum Beispiel Gottesdienste (auch wenn sie unter freiem Himmel stattfinden würden) bleiben weiterhin verboten. Sobald wir das Haus verlassen, müssen wir eine Maske tragen. Sogar im privaten Auto muss zu jeder Zeit eine Maske benutzt werden. Das Militär und die Polizei überwachen diese Auflagen.
Das Gesundheitssystem in Peru ist sehr schnell kollabiert. Menschen sind in den Schlangen vor den Krankenhäusern gestorben. Aufgrund von Sauerstoffmangel haben viele den Virus nicht überlebt. In manchen Städten lagen die Leichen auf der Straße, es gab keine würdevollen Beerdigungen für sie. In Peru sind 223 Ärzte an Covid-19 gestorben, und so gut wie jeder hat Angehörige und/oder Freunde durch Corona verloren. So stellt hier so gut wie keiner die Existenz des Virus in Frage.
Ich persönlich merke, dass ich mich an die Einschränkungen irgendwann gewöhnt habe. Irgendwie habe ich den inneren Widerstand aufgegeben. Manche Regeln machen Sinn, manche nicht … ob ich mich aufrege oder nicht ich werde mich daran halten müssen …
Am Krankenhaus Diospi Suyana haben wir viel zu tun, zu jeder Zeit konnten wir alle Patienten versorgen. Dafür sind wir sehr dankbar.
Wir haben viele Covid-Erkrankte in Curahuasi, allerdings müssen immer weniger Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Auch einige Missionare sind/waren krank. Alle konnten sich bis jetzt Zuhause auskurieren und mussten nicht stationär behandelt werden. Gott sei Dank! Wir waren in August krank und zwei Wochen Zuhause. Danach nahmen wir die Arbeit wieder auf. Aber erst jetzt fühlen wir uns wieder 100% hergestellt. Es ist erschreckend wie lange es gedauert hat bis wir uns wieder komplett gesund gefühlt haben.
Seit März haben wir Schule Zuhause mit nur zwei Wochen Ferien. Wir hoffen sehr, dass im März 2021 wieder Präsenz-Unterricht stattfinden kann, sicher ist dies jedoch noch gar nicht.
Die Schule Diospi-Suyana macht ein gutes Programm für den Unterricht Zuhause, mich bringt es trotzdem immer wieder an meine Grenzen.
Emil und Anton geht es weiterhin gut. Auch sie stoßen immer wieder an ihre Grenzen, aber das würden sie ohne Pandemie wohl auch.
Weiterhin können wir uns im Krankenhaus gut einbringen und wir fühlen uns gebraucht, das ist ein schönes Gefühl.
So schließe ich den heutigen Blog mit einem Segenswunsch, dieser Vers aus der Bibel begleitet mich derzeit stärkend.
Der Herr behüte dich vor allem Übel, er beschütze deine Seele.
aus Psalm 121
Liebe Grüße aus Peru
Die Rottlers