Um 7:20 Uhr beginnt mein Mittwoch mit einer kurzen Andacht in der Schule. Zuerst jedoch muss man am Wachmann vorbei. Dieser ist heute jedoch noch nicht ganz wach, oder verwirrt von meiner deutschen Pünktlichkeit (7:15 Uhr) und spritzt mir den Alkohol ins Gesicht, anstatt dort Fieber zu messen.
Gestärkt durch die Andacht und das gemeinsame Gebet beginne ich meine Arbeit. Mein erstes Kind hat eine kindliche Sprechapraxie und Schwierigkeiten in ihrer Grob- und Feinmotorik. Sie war vor 3 Wochen das letzte Mal da, da sie erkrankt war. Schön sie wieder zu sehen. Das zweite Kind wird vom Wachposten nicht durchgelassen, da eine Temperatur von 38 Grad gemessen wurde. Die Mutter ruft mich verzweifelt an. Doch nach einigen hin und her wird noch einmal gemessen. Diesmal alles gut. Wir können mit der Therapie beginnen mit einer Verzögerung von 15 Minuten. Wir stellen ein Spiel her, denn der fast 5jährige Junge beherrscht die Farben noch nicht. Auch die Feinmotorik ist verzögert. Das Knöpfe schließen des Malerkittels ist eine ausgezeichnete Übung.
Um 9 Uhr ein Anruf: ihre Tochter könne heute nicht zur Therapie kommen. Ich bedanke mich, dass sie Bescheid gibt, denn das ist in Peru keine Selbstverständlichkeit; gute Besserung. Nein, krank sei sie nicht, es käme endlich einmal Wasser, sie müsse heute Waschen.
Das nächste Kind kommt nicht wie vereinbart zum Behandlungsraum. Ich mache mich auf dem Weg um den Jungen zu suchen. Er sitzt beim Wachposten, gut dass ich gesucht habe und nicht davon ausgegangen bin, dass er die Stunde vergessen hat. Die Stunde verläuft harmonisch bis auf die Tatsache, dass er total verschnupft ist und ich die ganze Zeit Papiertücher organisiere und desinfiziere … er hätte mit guten Grund heute daheim bleiben können.
Es ist 10:30 Uhr … mal schauen, was der Tag heute noch so mit sich bringt …